Andreas A.
5/5
Ein besonderes barockes Kleinod findet sich auf dem Kreuzberg hoch über Bonn. Die dortige Kirche wurde vom Kölner Erzbischof Ferdinand an Stelle einer älteren Kapelle in den Jahren 1627/28 erbaut. Sie wurde gut hundert Jahre später (ab 1746) von seinem Nachfolger Clemens August, der auch die barocken Schlösser Falkenlust und Augustusburg in Brühl in Auftrag gab, prächtig ausgebaut. Die Kirche erhielt eine barocke Ausgestaltung mit Deckenmalereien von Adam Schöpf, Francois Rousseau und Norbert Seifried sowie eine neue Orgel auf der rückwärtigen Empore. Besonders hervorzuheben ist der Anbau ("Haus des Pilatus") des großen Baumeisters Balthasar Neumann mit der Heiligen Stiege. Dieser Bau zeigt in seiner reichen Ausgestaltung die Verhaftung, Verurteilung und Kreuzigung Jesu. Die Treppe dient dem Gläubigen als Ort der Einkehr und der Kontemplation, indem sie nur knieend und betend bestiegen wird. Die Gesamtanlage diente lange dem Bettelorden der Serviten als Sitz und hatte nach der Säkularisierung in französischer Zeit eine wechselvolle Geschichte. Heute befindet sich dort eine kirchliche Bildungsstätte und es werden zu bestimmten Terminen Führungen angeboten.